Mir ist klar, dass das was ich jetzt schreibe nicht Rocket-Science ist, aber mir ist es dennoch wichtig.
Wir stehen alle unter den Eindrücken des Erdbebens und des Tsunamis in Japan. Seit Tagen verfolgen wir gebannt über das Internet den Zustand des Atomkraftwerks Fukushima. Durch die Katastrophe wird vollkommen berechtigt der Ruf nach einem sofortigen Atomausstieg in Deutschland laut. Allerdings, so fürchte ich, wird SchwarzGeld nach der beschlossenen Atomkraftwerklaufzeitverlängerung morgen nicht das Kinderkrebskraftwerkfreie Zeitalter für Deutschland ausrufen.
Ich könnte jetzt über die Energiekonzerne, die Atomlobby und diese tolle „Brückentechnologie“ ranten, aber das machen andere sicher eloquenter. Ich persönlich bin an einem Punkt, wo ich gar nicht mehr schimpfen kann oder will, weil es einfach so absurd ist.
Das Kraftwerk in Fukushima wurde durch das Erdbeben und den Tsunami beschädigt, das ist richtig. Das Unglück ereignete sich aber, weil der Strom fehlte um die Brennstäbe weiter zu kühlen. Für den Anschluss der besorgten Notstromaggregate fehlte das passende Kabel, das ist besonders bitter.
Ein Erdbeben und ein Tsunami wie in Japan mögen in Deutschland unwahrscheinlich sein, eine Verkettung von Ereignissen, die dafür sorgt, dass einem Atomkraftwerk in Deutschland der Strom fehlt nicht. Außerdem stehen nicht nur in Deutschland Atomkraftwerke, sondern überall in Europa, die Strahlung hält sich, das wissen wir seit Chernobyl, nicht an Ländergrenzen. Die Frage ist also nicht ob, sondern wann sich ähnliches in Europa ereignen wird. Abgesehen davon: Es gibt noch immer keine Lösung für die Problematik des zu lagernden Atommülls.
Wenn ich heute eine Technologie wie die Atomkraft erfinden würde und darum würbe sie großflächig einzusetzen, dann würde man mir zurecht den Vogel zeigen.
Den Vogel zeigen kann man auch all jenen Stromanbietern, die der Meinung sind Atomkraft anbieten zu müssen. Es ist ein bisschen wie beim Wählen. Wenn 5% der Wähler einer neuen Partei ihre Stimme geben, dann ist diese halt im Parlament und die Stimme war nicht „verschwendet“. Wenn wir alle Atomstrom abbestellen, dann machen wir diese ohnehin schon hoch subventionierte Energieform für die Betreiber unlukrativ.
Deswegen wechselt euren Stromanbieter. Jetzt. Nicht morgen, nicht nächste Woche, jetzt. Ich habe auch viel zu lange gewartet und erst vor ein paar Monaten zu einem Ökostrom-Anbieter gewechselt. Aber selber wechseln reicht nicht. Erzählt es euren Freunden, euren Eltern, einfach jedem den ihr kennt. Das klingt jetzt vielleicht extrem naiv oder bescheuert, aber macht es einfach. Und erzählt es nicht nur, sorgt dafür, dass nachdem ihr gewechselt habt, eure Freunde, Eltern und alle die ihr kennt auch wirklich wechseln. Atomausstieg selber machen. Jetzt.
Und: Geht auf die Straße. Wo demonstriert wird erfahrt ihr unter anderem bei den AntiAtomPiraten.
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