Unser Bundesvorsitzender Bernd Schlömer schlägt unserem politischen Geschäftsführer Johannes Ponader vor, er solle sich darum kümmern einer Lohnarbeit nachzugehen.
Ich halte es für die Professionalisierung der Partei für unabdingbar, dass wir anfangen unsere Vorstände für ihre Arbeit zu bezahlen. Eine Partei mit 30.000 Mitgliedern und Fraktionen in vier Landesparlamenten lässt sich kaum mit ehrenamtlichen Strukturen organisieren. Daher habe ich eine LiquidFeedback-Initiative gestartet, in der es um die Bezahlung von Bundesvorstandsmitgliedern geht: Bundesvorstände sollen künftig 3.500 Euro monatlich für ihre Arbeit erhalten. Das entspricht einem Gehalt von 42.000 Euro Brutto im Jahr. Warum 42.000? Weil ich aus eigener Erfahrung der Meinung bin, dass man hiervon gut leben kann. Bei der momentanen Zahlungsmoral der Mitglieder entspräche dies ca. 1,64 Euro mehr Mitgliedsbeitrag im Monat. Ich bin gerne bereit mehr zu zahlen, wenn sich unsere Vorstände dadurch frei von Existenzängsten auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Für alternative Vorschläge bin ich natürlich offen, ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion.
wird endlich zeit!
bin dafür!
Man muss nicht Max Weber gelesen haben (schadet aber nicht ;-)), um zu erkennen, dass ehrenamtliche Arbeit in einer zunehmend einflussreichen Bewegung zu einer Plutokratisierung der Verwaltungsstrukturen führtt.
Klartext: Nur diejenigen, die privat genug Asche haben, können es sich leisten, diese Ämter zu übernehmen.
Und je mehr Einfluss die Piraten bekommen (und daran arbeiten wir schließlich), desto begehrter werden diese „Posten“.
Warum 42.000? Weil 42!
Spaß beiseite – sehr richtige Initiative, volle Unterstützung!
Stimme ich dir vollkmmen zu.
Es gibt hier einige Probleme, die vorher gelöst werden müssen.
Erstmal haben wir neun Vorstandsmitglieder, nicht sieben.
1,57 im Monat sind dann schon 20 EUR mehr im Jahr, also etwa 70 EUR Jahresbeitrag. Spätestens da braucht man dann erst mal ein anderes System für die Zahlung der Mitgliedsbeiträge, Das muss dann auch verteilt aufs Jahr in mehreren Teilzahlungen möglich sein.
Interessanter ist aber folgendes Problem: So ein Vorstand wird spontan gewählt und scheidet genauso spontan wieder aus. Soll es für abgewählte Vorstandsmitglieder ein Übergangsgeld geben?
Noch interessanter: Was passiert, wenn jemand in den Vorstand gewählt wird. Wenn das ein Angestellter ist mit Arbeitsvertrag und so, gibt es da im Regelfall bis zu 3 Monaten Kündigungsfrist. Wie löst man das?
Das ist LQFB, stell ne Anregung oder nen Alternativantrag ;)
Aber ja, gute Punkte.
Gruß,
Christopher
Ich wäre dafür, sehe aber nicht, dass das mehrheitsfähig ist. Ich erinnere mich noch an Neumünster, wie schwer es war, die Erhöhung um 1€ monatlich durchzubringen. Jetzt nochmal eine Erhöhung, dann wären wir bei einer Verdopplung der Beiträge innerhalb eines Jahres. Ich habe für einen Jahresbeitrag von 60€ gestimmt, für mich wäre das noch okay.
Dabei geht es dann auch um den Verteilungsschlüssel der MItgliedsbeiträge zwischen Bund und Landesverbänden. Bei einem derart hohem Betrag für den Bundesvorstand wären sicher auch Gehälter für Landesvorstände ein Thema, gerade für große Landesverbände mit komplexen Strukturen (*hust* NRW *röchel* Crew-Finanzen *schnief*).
Selbst wenn wir das alles in Bochum beschließen (wo ja Programm Priorität vor Satzung hat), ehe das Geld da ist, ist die BTW vorbei.
Rein PR-technisch wäre es natürlich super, wenn wir jetzt sagen könnten „Ja, hier, kriegen unsere Vorstände halt so dreifünf im Monat und jetzt lasst die in Ruhe arbeiten“. Nachdem die Presse nun schon 3 von 9 Vorstandsmitglieder nach ihrem Brötchenerwerb durchleuchtet haben, ist ja offensichtlich, dass sie die Achillesverse der Piraten beim Geld wittern.
Sind 3.500 Euro nicht ein bißchen sehr hoch gegriffen? Das die Vorstandsarbeit irgendwie entlohnt werden muss, sollte mittlerweile klar sein, das ist ein Fulltime-Job. Aber 3.500 Euro im Monat? Sorry, aber da sehe ich ich die Verhältnismäßigkeit deutlich überstrapaziert! Die Hälfte wäre imho eher angemessen! Denn nicht vergessen: Reisekosten können und werden extra abgerechnet!
Im Gegenteil, ich finde 3.500 Euro für die Arbeit im Grunde genommen noch zu wenig.
Gruß,
Christopher
Die Achillesverse sehe ich eher beim Umgang mit der Presse.
Die Debatte um Schramm zum Beispiel, wäre vom Tisch gewesen, wenn sie ihr Buch frei zugänglich gemacht hätte.
Bernd Schlömers Kommentar im Spiegel vermittelt ein Bild von einer Partei, die nicht zusammenhält. Blickt Richtung CDU. Frau Merkel stellt sich hinter Schavan.
Die Piraten könnten die Debatte nutzen um sich mit Hartz4 Empfängern zu solidarisieren. Zumindest soweit zu sagen: “ Arbeit mit staatlichen Subventionen, ist keine Schande, im Gegenteil.“
Es muss ja gar nicht soweit gehen, wie der Populismus der Linken.
Johannes Ponader ist doch super dazu da, um dem gesamten Vorstand mal die Hosen runter zu ziehen. Die Reaktionen auf ihn, zeigen super, was das eigtl. für Alleingänger im BuVo sitzen.
Ihr wollt doch künftig lieber einen nicht-karrieregeilen Bundesvorstand haben oder? Wenn ihr das wollt, müsst ihr ihn finanziell so ausstatten, dass er nebenbei noch arbeiten DARF, wenn er möchte bzw. sich vor allem Leute um den Posten bewerben, die genügsam sind.
3.500€ werden dazu führen, dass Leute sich bewerben um Kohle zu machen und sie werden dazu führen, dass ihr gegen eure eigenen Richtlinien verstößt, weil der Vorstand davon mit Sicherheit wieder einen hohen Anteil spenden wird um ihn von den Steuern abzusetzen und schon habt ihr wieder eure „versteckte Parteienfinanzierung“
Sone ähnliche Diskussion musste Johannes im Alleingang über sich ergehen lassen, als es um Fahrtkostenerstattungen zu Arbeitskreisen und so weiter von Basismitgliedern ging-es ist gesetzlich erlaubt, aber ethisch fragwürdig, wenn man Geld wieder zurück erwartet.
Lohnnebenkosten fallen für Piraten nicht an?
Viele ehrenamtliche Piraten in Vollzeitjob, machen ihre Arbeit gut.
Ich glaube nicht, das irgend jemand seinen existenz sichernden Job so an den Nagel hängt, um mal für ein Jahr hauptamtlich im Vorstand zu arbeiten.
Wir wollen qualifizierte Menschen im Vorstand, und die stehen meist in Lohn und Brot. Ob nur noch Erwerbslose Menschen für ein Jahr unseren Vorstand besetzen sollen, halte ich für sehr fraglich.
3.500 Eur sind nicht besonders viel. Nun bin ich geldgeil? Nö! Nur realistisch. Rechnet man von 3.500 Euro brutto auf das netto runter, würde ein BuVo weniger netto verdienen als ein durchschnittlicher kaufmännischer Angestellter.
Wer mit beiden Beinen fest im Leben steht, und in einem Angestelltenverhältnis gute Arbeit abliefern, verdient deutlich mehr.
Ich persönlich wäre bereit deutlich mehr Beitrag zu zahlen, wenn die Piraten endlich mal mehr konstruktives zum politischen Alltag bringen würden.
soweit ich weiß zahlen alle Parteien bis auf Piraten & FREIE WÄHLER ein Gehalt für hauptamtliche Parteivorstände. Sollte man das vielleicht nicht einheitlich im Zuge der Parteienfinanzierung regeln, dass ein hauptamtlicher Vorstand z.B. E13 TVöD von seiner Partei bekommen soll.
Andererseits bekommt Ponader bestimmt genug durch seine öffentlichen Auftritte. Und Schramm zockt sich nebenbei 100 T€ in die Tasche.
Finde eigentlich nicht das die Geld bekommen sollen.
nix gibts! Zumindest für den Vorstand.
Bezahlen/Entschädigen sollten wir erstmal die Piraten, die ihre Arbeit für die Partei machen.
Zum Beispiel die:
– Buchhaltung
– Mitgliederverwaltung
– IT
– Presse/Öffentlichkeitsarbeit
– …
3.500 für einen kaufmännischen Angestellten? Dann hab ich den Master wohl im falschen Fach gemacht oder lebe im falschen Berliner Bezirk…
FullAck zu: Gute Arbeit muss gut bezahlt werden und meine These lautet: Je höher das reguläre Gehalt, desto geringer das Risiko der Korrumpierung.
Aber man sollte auch auf’m Boden bleiben. Zuviel Geld zieht das falsche Clientel an und verdirbt den Charakter…
Nennt es von mir aus eine Glockenkurve. So.
Statt Vorstände pauschal zu bezahlen, können wir vielleicht vorher mal darüber nachdenken, wie sich ein solcher Job wieder mit „normaler Arbeit“ oder einem abgespeckten Familienleben zusammenführen lässt?
Was lässt sich alles delegieren (Beauftragungen), wer kann sonst noch zu Interviews etc – bei der Gelegenheiten: Müssen wir jede Anfrage annehmen, die einen Vertreter mit entsprechendem Know-How nicht akzeptiert? Wie können sich einzelne Mitglieder auch mal Freiräume/regelmäßige freie Tage schaffen – in einem Vorstandsteam eigentlich kein Problem?
Es hat aber auch etwas mit unserer Erwartungshaltung zum Beispiel auf die Reaktionsgeschwindigkeit zu tun.
Wir sollten auch vorher diskutieren, was eine Vorstandsbezahlung für Konsequenzen auf die unbedingt erforderliche ehrenamtlichen Tätigkeiten haben und auf das faktische Machtgefüge aufgrund des erkauften Zeitvorsprungs, etwas auf das wir in Hinsicht auf unsere Abgeordneten auch noch keine Antwort gefunden haben.
Gerne können wir darüber reden, nicht prekäre Stellen zu schaffen in IT, Mitgliederverwaltung, usw., ich zeige auch noch Gesprächsbereitschaft, wenn es um eine Art koordinierende Assistenzstelle für den Gesamtvorstand geht. Einen bezahlten Vorstand, egal auf welcher Ebene, lehne ich jedoch ab.
Da bin ich auf Deiner Seite, leider kann ich nur im Berliner LQFB abstimmen, da ich noch keine bundesweiten Zugang habe. Aber: Bezahlung muss sein! Ich möchte Menschen, die sich auf ihre Arbeit konzentrieren können!
Die beste Lösung wäre Ex-Vorstände etwas niedriger entlohnte Arbeitsverträge als wissenschaftliche Mitarbeiter oder ähnlichem anbieten zu können. So würden wir ein abfließen des Know-How aus der Partei entgegenwirken und könnten gleichzeitig eine finanzielle Sicherheit der Vorstände über längere Zeit garantieren.
Sein wir mal ehrlich, wer von uns würde trotz Herzblut-Engagement seinen Arbeitsplatz für einen 1 Jahres Vertrags kündigen ?
Die Ära der Ehrenamtjobber und Buchautoren muss endlich ein Ende finden schließlich repräsentiert uns Partei irgendwas zwischen 3 Millionen und 10 Millionen Wähler. Wir müssen alles tun um diese nicht zu enttäuschen, und alte Fehler dürfen sich nicht wiederholen.
Die Schweiz hat scheints grad ein ähnliches Problem. Pros und Cons:
„Der unerschütterliche Glaube an die Kraft des Gewurstels“: http://www.zeit.de/2012/42/Schweiz-Berufsparlament-Milizsystem/komplettansicht
Ich bin mir nicht sicher, ob es der richtige Weg ist.
3500,- Euro liegen über dem Bruttodurchschnittsgehalt in Deutschland 2011. Wenn dieses nur durch die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge finanziert werden kann, bildet sich in der Partei die Umverteilung von unten nach oben an. Das ist ein problematisches Signal. Die Frage ist auch, wie sich so ein Vorstand finanzieren kann, wenn es langfristig zu weniger Mitgliedern
Den Zeut
Ja, schön wäre das. Aber angesichts der momentan knappen Ressourcen schwer vermittelbar, wenn da 9 Menschen zusammen 378.000 Euro bekommen (auch, wenn sie nebenbei einen Beruf ausüben, in dem sie z.B. gerüchteweise 100.000 verdienen) und alle anderen, die sich ehrenamtlich den Arsch für die Piraten aufreißen, kriegen keinen Cent und bezahlen vieles noch aus eigener Tasche.
Außerdem stellt sich die Frage, ob man das Geld im Bundestagswahlkampfjahr nicht für andere Dinge dringender braucht.
Wenn wir akut nur einen Ponader durchfüttern müssen, dann würde das vielleicht 1500 Euro im Monat kosten (er ist ja genügsam), das wäre sicher kein Problem, das hinzukriegen.
Und wenn wir die Bundestagswahl gewinnen, dann sehen wir weiter…
@flashfrog [Und wenn wir die Bundestagswahl gewinnen, dann sehen wir weiter…]
Genau daran kränkelt die Partei. Wir schauen mal und wurschteln uns durch.
Ein Plan „B“ für den Fall nach der BTW13 ist besser.