In einer neuen Folge von „Lauer informiert“ reden Dr. Ulrich Wehner und Christopher Lauer über die Themen der letzten zwei Wochen, wodurch es mit zwei Stunden 41 Minuten zur bisher längsten Folge wurde. Zunächst klären Christopher und Ulrich über ihren neuen Podcast „Lauer und Wehner“ auf, der im neuen Jahr starten wird. Beide wollen sich unter anderem durch weibliche Gäste verstärken, da zu Recht kritisiert wurde, der Podcast sei bisher mit zwei Männern eben das, sehr männerlastig. Danach geht es um die Zahl der Woche. Denn im ZDF Polit-Barometer gaben 82% der befragten an, der Klimawandel sei für Deutschland ein großes bzw. ein sehr großes Problem. Allerdings haben Christopher und Ulrich so ihre Zweifel, ob das die Politik zum Anlass nehmen wird, beim Thema Klima endlich mal richtigen Alarm zu machen. Danach erläutert Ulrich kurz die Situation in Spanien, wo in Andalusien mit der VOX-Partei zum ersten mal seit der Demokratisierung des Landes in den 80er Jahren eine rechtsextreme Partei Fuß fassen konnte. Den Twitter-Thread zu Portugal, den Christopher (Nach einiger Verwirrung) erwähnt, findet ihr hier. Ein bröckelndes Europa könnte das überspannende Thema der Sendung sein, denn nach Spanien geht es um Großbritannien, wo momentan Brexit-bedingt der Bär steppt. Informationen zum von Christopher erwähnten Eklat, der durch das Entwenden des zeremoniellen „Mace“ verursacht wurde, findet ihr hier. Das Video vom Premierminister Luxemburgs gibt es auf Twitter. Ulrich erklärt, woran die momentane Brexit Abstimmung in GB scheitert und was der Norden Irlands und der Süden Nordirlands damit zu tun haben. Danach erklärt Ulrich die Gelbwesten in Frankreich, zumindest versucht er es und er geht darauf ein, was Facebook damit zu tun haben könnte, dass die französische Provinz jetzt Emanuel Macron aufs Dach steigt. Christopher liefert eine Analyse, was Macron wohl dabei geritten haben dürfte, auf den Druck der Straße einzugehen. In einem kleinen Exkurs erläutert Ulrich, was auf einen strafrechtlich zukommen könnte, wenn man der Meinung ist, mit einer gelben Weste uniformiert demonstrieren zu müssen. Im Fazit stellen Ulrich und Christopher fest, dass die sogenannten Gelbwesten schwer zu fassen sind. Danach geht es um ein weiteres trauriges Thema, der SPD. Die hat nämlich im Landtag NRW dem neuen Polizeigesetz zugestimmt, obwohl sie in der Opposition ist. Christopher und Ulrich erklären, was am Polizeigesetz problematisch ist, insbesondere der sogenannte Unterbindungsgewahrsam, der es der Polizei ermöglicht, Menschen für bis zu zwei Wochen einzusperren, obwohl diese keine konkrete Straftat begangen haben. Am Ende dieser wirklich sehr langen Sendung reden die beiden dann noch über den Paragraphen 219a Strafgesetzbuch, der das Informieren über den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt. Er gelang deswegen zu einiger Prominenz, weil sich der Mathematikstudent Yannic Hendricks einen Spaß daraus zu machen scheint, Ärztinnen, die den Schwangerschaftsabbruch anbieten, anzuzeigen. Gegenüber der taz bezeichnete er dieses Verhalten als sein „Hobby“. Nun also gibt es einen sogenannten Kompromiss, an dem fünf Minister mitwirkten. Die betroffenen Ärztinnen sind entsetzt. Auch Christopher und Ulrich sind nicht besonders amüsiert.
In der nächsten Woche wird es eine neue Folge „Lauer informiert“ geben, vermutlich die letzte in dieser Besetzung, da Christopher und Ulrich im neuen Jahr mit ihrem Projekt „Lauer und Wehner“ starten werden.
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Ihr wolltet mehr Feedback. Ich höre Euch gern zu, auch weil man sich so schön ärgern kann. :P Aber nun zum Stimmungsaustausch:
Mir ist das mit dem Klima ehrlich gesagt ein bisschen nachgeordneter wichtig.
Ich finde in einem Land, in dem wir mit HARTZ IV kämpfen (rund 1/5 der Bevölkerung bekommt HARTZ oder vergleichbare Leistungen. Aufstocken ist vielleicht eine nette idee, aber in Wahrheit ist das eine gewaltige Subvention. Wenn Daimler am Band Zeitarbeiter beschäftigt, die wiederum ausgebeutet werden und dann HARTZ IV bekommen, dann macht Daimler seine Milliardengewinne auf Kosten des deutschen Staates. Warum sagt das eig. kaum jemand und geht gegen vor?
Arbeit lohnt sich nicht und ihr habt schon Recht mit dem Satz „Der Ehrliche ist der Dumme.“.
Beispiel: Ein guter Freund von mir hat leider eine Ausbildung als Kaufmann im Dialogmarketing, also der Gruppenleiter im Callcenter. Sein letzter Job war bei Netflix und er ging bei einer 40h Woche mit so wenig raus, dass er 70€ Aufstockung bekam. Nun hat er ein Kind und kann sich die Karre nicht leisten, die wohnen in einer 60qm 2 Zimmer Bude am Stadtrand (weit weg vom S-Bahn Ring) und die scheißen nicht gerade Geld. Die Frau von ihm arbeitet in einem Kindergarten, sie bekommen aber fürs eigene Balk keinen Kindergartenplatz. Ergo sie kann nicht wieder arbeiten. Er bleibt zu Hause, weil er eh zu wenig verdient und für 70€ mehr als HARTZ kümmert er sich lieber um die Brut.
Gleichzeitig ist ein Wegziehen gar nicht drin, weil die Familien der beiden hier leben und ihnen viel Arbeit abnehmen. Ohne diese Hilfe würde sie noch schlechtere Chancen haben wieder arbeiten zu gehen.
Schön, dass alle immer von den niedrigen Arbeitslosenzahlen reden. Das stimmt formal ja alles, die Armut in Deutschland ist aber groß und Scheiß-Jobs nutzen keinem.
Der Mindestlohn muss weit nach oben, Aufstocken muss in der Form abgeschafft werden und in der Folge dessen eben auch der Arbeitszwang für miese Jobs. Letzteres lohnt dann nämlich nicht mehr, weil es ja keinen Sinn macht. (Erinnerung: Hoher Mindestlohn und Aufstocken erst bei vernünftigen Monatslöhnen und nicht ab den ersten 500. €, wie jetzt) Dann darf man nicht vergessen, dass auch Rumänen hier richtig bezahlt werden müssen und nicht als Scheinunternehmer her kommen können und für 5€/h arbeiten.
Den Mindestlohn kann man aber gar nicht vernünftig anheben, da es ja die Mindestlohnkommission gibt und die so aufgebaut ist, dass der Mindestlohn nur um wenige Cent alle paar Jahre steigen kann.
Noch wähle ich nicht die AfD, aber ich denke kräftig drüber nach: Wenn eh keiner meine Probleme anpackt, dann zünde ich den Laden eben an und habe auch nichts von. Ich habe nicht die Kraft meine Probleme anzugehen, denn ich bin mit Überleben beschäftigt. Da ist sehr wenig Platz für Parteikarrieren. Ich war mal Mitglied einer großen Partei, die konnte ich mir aber nicht mehr leisten, denn Ämter bekommt man nicht geschenkt, die muss man sich leider mit Spenden und Gefälligkeiten erkaufen. Christopher wird das wohl wissen. Oder habt ihr schon mal echte Geringverdiener in der Politik erlebt, die was reißen? Wenn sind das große Ausnahmen. Man findet sie nicht mal bei den Linken.
„Von 2000 bis 2004 war sie Ministerin für Inneres und Sport im Saarland“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Annegret_Kramp-Karrenbauer
Hallo,
Danke für den Hinweis, werden wir nächste Folge erwähnen ;)
Gruß
Christopher