Anlässlich der Forderung des Präsidenten der Gewerkschaft der Polizei, eine Datei mit „auffälligen Personen“ einzurichten, und der Forderung des innenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion, eine Vorratsdatenspeicherung einzuführen, erklärt Christopher Lauer:
„Herr Witthaut und Herr Uhl nutzen die Tragödie von Norwegen, um ihren innenpolitischen Wunschzettel aufs Tapet zu bringen. Das ist geschmacklos.
Die Forderung nach mehr Personal, besserer Bezahlung und besserer Ausrüstung hätte ich noch nachvollziehen können. Allerdings scheint der Rationalisierungdruck bei der Polizei so hoch zu sein, dass selbst Gewerkschafter nicht mehr für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder eintreten können. Eine Datei mit „auffälligen Personen“, was immer das sein soll, erleichtert nicht die Arbeit der Ermittler, sie schränkt nur die Grundrechte einer grundlos überwachten Bevölkerung ein.
Grade Herr Uhl als innenpolitischer Sprecher sollte wissen, dass die Aufklärungsrate von Straftaten in der Zeit, in der Deutschland die verfassungswidrige Vorratsdatenspeicherung hatte, nicht gestiegen ist. Die verfassungswidrige Vorratsdatenspeicherung ist ein erwiesen nutzloses Instrument der Strafverfolgung.
Interessant ist, dass weder Herr Uhl noch Herr Witthaut den privaten Waffenbesitz verbieten wollen. Dies würde es Tätern deutlich erschweren, ihre Mordwerkzeuge zu beschaffen. Da stellt sich die Frage, ob den beiden Herren tatsächlich so viel an der Sicherheit der Bevölkerung gelegen ist.“
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